MISCHUNGEN

Golfrasen für höchste Ansprüche

Golfgreen mit Blick auf Fairway und Abschlag im Hintergrund.

Der Begriff „Golfrasen“ gilt bei vielen Rasenliebhabern als Sinnbild für Rasenqualität par exellence, die durch homogene, kurzgeschorene und saftig grüne Rasenflächen überzeugt und jeden Gartenfreund beim Blick über den Zaun vor Neid erblassen lässt.

Golfspieler erwarten einen perfekten Golfplatz, bei dem die einzelnen Spielelemente in einem bestmöglichem Pflegezustand angeboten werden. Dabei kommt es nicht nur auf das ästhetische Erscheinungsbild der Golfanlage an, sondern es müssen regelgerechte Spielbedingungen für den Golfer hergestellt werden.
Höchste Anforderungen werden deshalb an die Ebenflächigkeit der Grüns gestellt.

Mit dem Bedarf nach immer mehr Golfplätzen stiegen auch die Ansprüche an die Rasenqualität und es folgte die maschinelle Golfplatzpflege, die durch ihre technischen
Möglichkeiten immer höhere Ansprüche an die Vegetationsfläche Golfplatz stellt.
Heute stehen Golfplatzarchitekten, Rasenzüchter, Universitäten, Bodenphysiker, Golfplatzbau-Fachfirmen, Beregnungsbauer, Düngemittelindustrie und ausgebildete Greenkeeper zur Verfügung, um die Wünsche der Golfspieler mit der Natur in Einklang zu bringen.
Golfrasen hebt sich in seiner optischen Erscheinung und Belastbarkeit deutlich von anderen Rasentypen ab, es müssen jedoch umfangreiche Standortvorbereitungen und Pflegearbeiten geleistet werden um einen fortwährende Funktionalität zu gewährleisten.

Mischungen

Die Auswahl von Rasengräsern für den Golfbereich hat sich im Laufe der Jahre Stark gewandelt. Ursprünglich wurde Golf auf natürlich gewachsenem Gelände an der Küste in den Dünen gespielt, wobei die Flächen des Golfplatzes aus einem standortgerechten Pflanzenbestand mit überwiegend Gräsern bestand. Die Rasenmischung entwickelte sich durch Nutzung und natürliche Auslese schließlich zu einem ökologischen Bestand.

Mit den wachsenden Anforderungen an die verschiedenen Teilbereiche des Golfplatzes wurden spezielle Gräser-Züchtungen für den Tiefschnitt entwickelt, die heute gezielt in den jeweiligen Mischungstypen zum Einsatz kommen. Hochwertige Mischungen werden nach den Vorgaben der FLL Regel-Saatgut –Mischungen in den verschiedenen RSM-Typen angeboten, siehe Beispiele für Grüns und Vorgrüns.

Je nach Ausrichtung und Gestaltung der Golfanlage stehen unterschiedliche Saatgutmischungen für die Bereiche Green, Tee, Fairway, Semi-Rough oder Hard-Rough zur Verfügung. Die Arten- und insbesondere die Sorteneignung spielen bei den Golfrasen-Mischungen eine sehr wichtige Rolle. Aus diesem Grunde werden beim Bundessortenamt eigens Tiefschnitt-Prüfungen für die Eignung von Golfrasengräsern durchgeführt.

Weitere Infos siehe „Beschreibende Sortenliste Rasengräser“:

 
Tab.: Beschreibende Sortenliste Bundessortenamt (BSA) mit Eignungsnoten für Tiefschnitt-Rasen.
Quelle: www.bundessortenamt.de/internet30/fileadmin/Files/PDF/bsl_rasengraeser_2017.pdf

In den nachfolgenden Tabellen werden die Artenanteile für die jeweiligen RSM-Typen nach FLL mit den entsprechenden Varianten übersichtlich aufgeführt.

 

Übersicht zu den Artenanteilen in den Golf-Mischungen Grün, Abschlag und Spielbahn.
Tab.5e.3: Übersicht zu den Artenanteilen in den Golf-Mischungen Grün, Abschlag und Spielbahn. Die Mischung 4.2 entfällt seit 2017. Aus praktischen Gründen wird bei der Einsaat der Vorgrüns die jeweilige Variante RSM 4.1 oder RSM 4.4 eingesetzt.

 

Die Saatgutwahl für Semi-Rough, Rough und Hard-Rough richtet sich nach dem spieltechnisch angestrebten Hindernisgrad, der Pflegeintensität und dem gewünschten Farbmerkmal.
Zur Bestandserhaltung muss bei der Wahl des Saatgutes das Klima, die Bodenart und die Nutzungsintensität berücksichtigt werden, damit es nicht zu schnellen Bestandveränderungen mit Ausfällen und der Etablierung von unerwünschten Arten kommt (Rispengräser, Moos, Hornkraut).
Die Ergebnisse einer Standortanalyse, der zu erwartenden Spielbelastung und die Möglichkeiten des zukünftigen Pflegemanagements entscheiden über die Ausrichtung der Saatmischung (intensiv oder extensiv).

 

Übersicht zu den Artenanteilen in den Golf-Mischungen Semi-Rough
Tab.5e.4: Übersicht zu den Artenanteilen in den Golf-Mischungen Semi-Rough bzw. Hinweise zu den Kriterien für die Hard-Rough-Mischungen. Der Typ RSM 4.6 entfällt seit 2017. Als Alternativen können die Mischungs-Typen RSM 4.3, RSM 4.4, RSM 4.5 oder RSM 5 eingesetzt werden.

© Deutsche Rasengesellschaft e.V. (DRG)