ANLAGE

Neuanlage von Golfrasen

Für den Bau von Golfanlagen gibt es umfangreiche Richtlinien die seit 1990 von der „Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V.“
( FLL ) erarbeitet und 2000 und 2008 aufgrund neuer Erkenntnisse weiterentwickelt wurden.
Darüber hinaus werden für spezielle Golfanlagen auch die Spezifikationen der USGA genutzt.
Ziel ist es, eine balltragende - jederzeit bespiel- und pflegbare Grasnarbe zu entwickeln.
Um dieses Ziel zu erreichen muss die oberste Bodenschicht (Rasentragschicht) über entsprechende Speicherkapazitäten für Luft, Wasser und Nährstoffe verfügen, aber auch Drainagefähigkeit, Kornstabilität und Tragfähigkeit gewährleisten.

 

Aus Sicht der Golfer muss die Puttoberfläche folgende Kriterien erfüllen:

  • sie muss glatt sein,
  • sie muss halten,
  • sie muss berechenbar sein,
  • sie muss treu sein,
  • sie muss schnell sein,
  • sie sollte grün und vital sein.

Das Grün gilt als Zielfläche für den Golfer, wobei der Ball in direktem Kontakt mit der Rasennarbe gespielt wird. Aus diesem Grunde sind die Ansprüche des Golfers an die Grünsqualität besonders ausgeprägt.

 

Abb.: Qualitäts-Messung auf dem Golf-Grün, links Stimpmeter zur Messung des Green Speed, rechts Greenstester zur Messung der Balltreue.

Boden

Dem Boden kommt als tragendes Element der Vegetationsschicht die wichtigste Rolle zu. Als Pflanzenstandort muss er die entsprechende Tragfähigkeit aufweisen, und über einen ausreichenden Luft- und Wasserhaushalt verfügen. Gleichzeitig müssen überschüssiges Wasser abgeführt und Nährstoffe dauerhaft gespeichert werden.
Da die anstehenden Böden in den seltensten Fällen den oben aufgeführten Eigenschaften entsprechen, müssen vor Baubeginn entsprechende Bodenuntersuchungen durchgeführt werden, um dann die richtige Bauweise auszuwählen.

Ausführliche Informationen findet der Interessent in der „FLL-Richtlinie für den Bau von Golfplätzen“ oder in der USGA-Spezifikation „Putting Green Construction“.


Rasenschmiele (Deschampsia cespitosa)
Einsaat einer Fairway-Fläche mit geeigneter Saattechnik.

Einsaat

Grundsätzlich sollte die Einsaat der Flächen erst dann erfolgen, wenn eine funktionsgerechte Beregnung gewährleistet ist. Als optimaler Zeitraum für die Einsaat gilt Anfang Herbst, da hier ausreichende Bodentemperaturen für die Keimung des Saatgutes vorliegen und Hitzeperioden die jungen Gräser nicht gefährden können. Die Einsaat sollte auf Grüns Vorgrüns und Abschlägen in zwei Durchgängen über Kreuz erfolgen, um eine gleichmäßige Verteilung zu gewährleisten. Dabei ist auf bestmöglichen Bodenschluss zu achten.
Nach der Einsaat muss bis zum Auflaufen der Gräser für eine ausreichende Befeuchtung gesorgt werden, ohne das es zu Bodenerosionen kommen kann.

© Deutsche Rasengesellschaft e.V. (DRG)