RASENTHEMEN SEIT 1999

Rasenthema: Mai 2013

Autor: © Dr. Klaus Müller-Beck, Vorsitzender DRGRasenversuche und freie Landschaft bei DRG-Exkursion zum 117. Rasenseminar

Hochwertige Rasensorten und Mischungen nach RSM (Regel-Saatgut Mischungen) bilden die Grundlage für die unterschiedlichsten Rasentypen wie Gebrauchsrasen, Strapazierrasen oder Zierrasen. Für die Begrünungen in der freien Landschaft wird in Kürze ein Regelwerk der FLL zum Begriff „Regiosaatgut“ erscheinen. Die DRG hatte mit dem Frühjahrsseminar vom 29.4. -30.4.2013 in Nürtingen die Thematik “Regiosaatgut“ zum Leitthema gewählt.
Während der Exkursion am ersten Seminartag stand zunächst die Besichtigung der Rasenversuche am Standort der Universität Hohenheim auf dem Programm. Anschließend folgte die Führung über die Golfanlage Schloss Monrepos mit Grüns- Rough- und Vegetationsflächen, um dann das Kernthema Regiosaat am Beispiel der Renaturierung „Grünzug Ludwigsburger Neckar –Zugwiesen“ zu beobachten.

 

Rasenversuche

Aus den Versuchen der RFH erläuterte Wolfgang Henle die Ergebnisse aus den Vergleichsansaaten von Hausrasenmischungen, wobei die Artenzusammensetzung und das Sortenbild geprüft wurden. Mischungen mit landwirtschaftlichen Sorten zeigten erwartungsgemäß sehr lockere Rasennarben.

 

Disc-Golf – ein Sport in und mit der Natur
Abb. 1: Erläuterungen zur Anlage einer Vergleichsuntersuchung von Hausrasenmischungen an der Universität Hohenheim. (Foto: K.G. Müller-Beck)

 

BSA-Sortenversuch

Für das Bundessortenamt fungiert der Standort Hohenheim als Prüfstelle für die Gräser des Gebrauchsrasens. Hier konnte Frau Susanne Gürtler, Mitglied des DRG-Vorstandes, selbst einige Informationen zum Sortenspektrum und zur Entwicklung der Sortenprüfung vortragen. Als Rasensorte werden Gräser bezeichnet, die vom Züchter für die Nutzungsrichtung „Rasen“ bestimmt sind. Sie werden mit der Auflage „nicht zur Nutzung als Futterpflanze bestimmt“ zugelassen und in die Sortenliste für Rasengräser eingetragen. Die aktuelle Ausgabe 2012 erschien gerade als Broschüre und als pdf-Datei zum Download unter: http://www.bundessortenamt.de/internet30/fileadmin/Files/PDF/bsl_rasengraeser_2012.pdf

 

Mobiler Reifenprüfstand

Eine praktische Demonstration zur Einzelrad-Messung und Beurteilung der Kräfte auf das Verhalten von Rädern bei der Hangfahrt, wie es z.B. an Böschungen üblich ist, konnte Dr. Jörg Morhard vom Institut für Agrartechnik vorstellen.
Ergebnisse aus verschiedenen Untersuchungsreihen wurden in der Zeitschrift „European Journal of Turfgrass Science“, Ausgabe 1-2013 veröffentlicht.

 

Exotischer Garten

Eine tiefgründige und hintergrundreiche Information zur Bedeutung der Bäume in den Hohenheimer Gärten vermittelte Herr Prof. Dr. Steiner bei seiner Führung durch das Landesaboretum, dem „Exotischen Garten“. Gerade während der Blüh- und Knospenzeit verursachten die Pflanzen des Parkrasens in Verbindung mit den Bäumen eine großartige Faszination der Natur.

 

Führung durch den „Exotischen Garten“
Abb. 2: Führung durch den „Exotischen Garten“, dem Landesaboretum in Hohenheim mit Prof. Dr. Steiner (Mitte). (Foto: M.Sax)

 

Golfplatz Schloss Monrepos

Der 18-Loch-Clubplatz liegt am Rande des Monrepos Sees, integriert in einem Naherholungspark. Die 18 Bahnen werden von der Autobahn A-81 geteilt, die durch eine öffentliche Brücke, von Fußgängern, Reitern, Joggern, aber auch von den Golfspielern, überquert werden kann. 11 Bahnen auf der südlichen und 7 Bahnen auf der nördlichen Seite der Autobahn wurden vom Golfarchitekten Carl F. Grohs auf ca. 80 Hektar realisiert.

Beim Rundgang erläuterte Karl Grohs den DRG-Teilnehmern die Gestaltung der ursprünglich flachen Ackerfläche, die durch zwei große Seen und zahlreiche Erdwälle in eine attraktive Parklandschaft verwandelt wurde. Ein Höhenunterschied von 34 m unterstreicht die sportlichen Ansprüche des Platzes.

 

Rough-Ansaaten an den aufgeschütteten und gestalteten Böschungen der Golfanlage
Abb. 3: Rough-Ansaaten an den aufgeschütteten und gestalteten Böschungen der Golfanlage Schloss Monrepos. (Foto: K.G. Müller-Beck)

 

Während in der alten Anlage Stufungen vom Park am Seeschloss über die Streuobstlandschaft zu einer Mittelwaldlandschaft mit entsprechenden Steigungen, Anhöhen und Bacheinschnitten das Landschaftsbild prägen, wird die neue Anlage durch Schluchten, hohe Abschläge und zukünftig durch eine vorwiegend waldartige Gestaltung das Profil ergänzen.

 

Grünzug Ludwigsburger Neckar

Zum Abschluss der Exkursion führte die Route an den Neckar bei Ludwigsburg. Hier erläuterten die verantwortlichen Mitarbeiter der Stadt Ludwigsburg die Einrichtung und Entwicklung eines Renaturierungsprojektes (IKoNE-Pilotprojejkt) „Grünzug Ludwigsburger Neckar –Zugwiesen“. Auf einer Fläche von 18 ha wurde eine Auenlandschaft mit vielfältigen Lebensräumen für Pflanzen und Tieren neu erschaffen.

 

Golfplatz Schloss Monrepos

Der 18-Loch-Clubplatz liegt am Rande des Monrepos Sees, integriert in einem Naherholungspark. Die 18 Bahnen werden von der Autobahn A-81 geteilt, die durch eine öffentliche Brücke, von Fußgängern, Reitern, Joggern, aber auch von den Golfspielern, überquert werden kann. 11 Bahnen auf der südlichen und 7 Bahnen auf der nördlichen Seite der Autobahn wurden vom Golfarchitekten Carl F. Grohs auf ca. 80 Hektar realisiert.

Beim Rundgang erläuterte Karl Grohs den DRG-Teilnehmern die Gestaltung der ursprünglich flachen Ackerfläche, die durch zwei große Seen und zahlreiche Erdwälle in eine attraktive Parklandschaft verwandelt wurde. Ein Höhenunterschied von 34 m unterstreicht die sportlichen Ansprüche des Platzes.

 

Neu angelegter Bachlauf als „Umgehungsgerinne“ für den Fischaufstieg
Abb. 4: Neu angelegter Bachlauf als „Umgehungsgerinne“ für den Fischaufstieg an der Neckar-Staustufe Poppenweiler. (Foto: K.G. Müller-Beck)

 

Neuer Bach als Fischaufstieg

Rund 1,7 Kilometer lang ist das "Umgehungsgerinne", das nun den Neckar oberhalb und unterhalb der Staustufe Poppenweiler durchgängig miteinander verbindet. Für viele Tiere werden damit beide Bereiche erstmals wieder ein zusammenhängendes Stück Natur. Der neue Bach ist etwa drei bis fünf Meter breit und wird durch eine Einlassschleuse in seiner Wassermenge begrenzt. Die Böschungs- und Uferbereiche wurden mit Regiosaatgut angelegt.

 

Hoher ökologischer Zugewinn

Wie ein Bypass wirkt der neue Neckarseitenarm und ermöglicht Fischen die Staustufe Poppenweiler zu umwandern. Der Anschluss der Stillgewässer an den Neckar soll zudem die Ansiedlung von gewässertypischen Arten erleichtern. Durch die unterschiedlich stark durchströmten Bereiche entstehen "Kinderstuben" für Kies- beziehungsweise Krautlaicher. Flach gestaltete Uferzonen mit Schilf- und Röhrichtbewuchs bieten einen idealen Lebensraum für Zwergtaucher, Teichrohrsänger und andere Vogelarten. Für Amphibien, die in den direkt angrenzenden Hangwäldern überwintern, entstehen neue Laichgewässer.
Das Projekt "Zugwiesen" ist mit anderen ökologischen Projekten zwischen den Staustufen in Remseck und Marbach vernetzt, wodurch ein zusammenhängendes Ökosystem entsteht, in dem sich zahlreiche Tier- und Pflanzenarten entwickeln können.
Die Umgestaltung der Zugwiesen ist abgeschlossen. Insgesamt kostete die Renaturierung der Zugwiesen rund 8 Millionen Euro.
(Quelle: http://www.ludwigsburg.de/,Lde/start/stadt_buerger/zugwiesen.html )

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