RASENTHEMEN SEIT 1999

Rasenthema: Januar 2014

Autoren: © Dirk Fellenberg, DRG-Vorstand, Wolfenbüttel und Dr. Klaus Müller-Beck, Vorsitzender Deutsche Rasengesellschaft e.V.

 

Rasenwachstum bei milden Wintertemperaturen

Wie lange sollte der Rasen gemäht werden?

Die knappe Antwort lautet: „Solange die Gräser wachsen!“

Eigentlich ist Winterruhe angesagt, die Mähtechnik steht still und der Kalender zeigt den Monat Januar an. Die Rasenpflege ist bis auf wenige Arbeiten, wie Laub und Ästebeseitigung erledigt. Gedanklich bereiten wir uns in den Grünflächenämtern auf die Baum- und Gehölzpflege, wie Ausschneiden und Rückschnitt vor. Doch wenn man auf das Thermometer schaut, dann ist in diesem Jahr, einschließlich  Dezember 2013, alles anders!

Tagestemperaturen über 10 °C, nachts fallen die Werte nicht unter 5 °C, genau das sind die Voraussetzungen damit unsere Rasengräser wachsen!  Sonnenreiche Tage fördern den Prozess der Fotosynthese und der Rasenzuwachs wird deutlich sichtbar.

Die Rasenpflege orientiert sich in der Regel an den meteorologischen Daten, damit die notwendigen  Arbeiten fachgerecht geplant werden und bedarfsgerecht ausgeführt werden können. Jetzt wächst der Rasen zur „Unzeit“. Bei den vorherrschenden Temperaturen wird nicht nur das Wurzelwachstum stimuliert, sondern auch der oberirdische Sprossteil der Gräser wächst aktiv bei Temperaturen > 10 °C.

 

Einfluss der Bodentemperatur auf Wachstums-leistung der Gräser (Cool Season)
Tab.1: Einfluss der Bodentemperatur auf Wachstums-leistung der Gräser (Cool Season)
Quelle: North Carolina State University

www.turffiles.ncsu.edu/PDFFiles/000766/Using_Soil_Temperature_Reports_for_Turf_Management.pdf

 

Das Erscheinungsbild der Rasenflächen sieht gut aus. Sportplätze, Gebrauchsrasenflächen aber auch  Hausgärten zeigen eine vitale und ansprechende Rasennarbe. Mit deutlichem Zuwachs heben  sich wachstumsstarke Gräser, wie das Deutsche Weidelgras (Lolium perenne), aus den Rasenflächen hervor.

 

Hausrasen im Januar, vital und grün.
Abb.1: Hausrasen im Januar, vital und grün.
(Fotos: Klaus Müller-Beck)

Wuchshöhe der Gräser bei 7 cm.
Abb.2: Wuchshöhe der Gräser bei 7 cm.

 

Es muss gemäht werden

Gräser  und Rasenflächen, die zu lang in die Winterphase kommen, leiden sowohl bei möglichen Kahlfrösten als auch durch eine erhöhte Infektionsgefahr durch Pilzkrankheiten, wie Schneeschimmel (Microdochium nivale). Die Schnitthöhe für Gebrauchs- und Sportrasen sollte während der Winterphase  zwischen  3 – 4 cm liegen. Dabei ist es sinnvoll, das Schnittgut aufzunehmen, damit keine zusätzlichen Infektionen begünstigt werden!

Da die aktuelle Wettervorhersage weiterhin einen milden Witterungsverlauf meldet, sollte die Mähtechnik nicht allzu weit gelagert werden, damit bei Bedarf auch im Januar der Rasen gemäht werden kann! Spätestens jedoch zum Beginn der Fußball-Rückrunde sollte der Fußballrasen bei offenem Wetter gemäht werden.
Die Städtischen Betriebe  Wolfenbüttel mähen aktiv die Sportplätze in angemessenen Intervallen. Hier beobachtet der Fachmann die Vegetationsentwicklung der Gräser genau und nutzt die Möglichkeiten einer angemessenen Rasenpflege flexibel!

 

 Sportrasen im Januar mit ansprechender Narbendichte.
Abb.1: Sportrasen im Januar mit ansprechender Narbendichte.
Fotos: Dirk Fellenberg

Für den Spielbetrieb kann auch im Winter bei offenen Bedingungen ein Rasenschnitt erforderlich werden.
Abb.2: Für den Spielbetrieb kann auch im Winter bei offenen Bedingungen ein Rasenschnitt erforderlich werden.

 

Herbstdüngung eine gute und sinnvolle Entscheidung!

Gerade bei der derzeitigen Witterung ist erkennbar, dass Rasenflächen, die durch eine Herbstdüngung versorgt wurden, eine ansprechende Vitalität und Farbe zeigen. Insbesondere wenn das klassische Frühjahr beginnt, starten die Gräser mit Energiereserven und es entsteht auf diesen Rasenflächen  keine Mangelsituation!
Rasengräser profitieren als Sportplatzbelag von einem fachgerechten Pflegemanagement. Die Nutzungsintensität wird maßgeblich durch die Pflegeintensität beeinflusst.

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